Angst um Ehemann seit der Schwangerschaft, kennt das jemand?

Hey,

es tut mir sehr leid, dass du solche Ängste durchstehen musst. Ich bin aktuell auch schwanger und mein Partner ist Berufssoldat, aber ich habe dadurch keine übermäßige Angst um ihn.

Woran ich aber denken musste: ich hatte vor 7 - 8 Jahren mittelschwere Depressionen in welchen ich mit starken Verlustängsten zu kämpfen hatte. Ich lebte damals in einer Fernbeziehung und hatte Panik, dass mein Expartner verunglückt auf der Autobahn usw.

Die Hormonumstellung kann sich leider auch auf die Psyche auswirken. Aufgrund meiner Erfahrung wäre ich bei sowas sehr schramm und würde ggf. eine psychotherapeutische Beratung zum Thema in Erwägung ziehen.

Alles Gute für dich und deine Familie!

Du schreibst ja, du könntest es nicht verkraften, wenn ihm was passieren würde oder wenn er sterben würde… so was ist schlimm, wenn das passieren würde, ohne frage… aber schlimm ist auch, wenn du dich so arg von ihm Abhängig machst!
Man will nie jemanden verlieren den man liebt!! Aber, auch wenn es noch so abgedroschen, das Leben geht weiter!!

Auch musst du dir bewusst werden, dass deinem Mann auch etwas passieren könnte, wenn er einen „öden“ Bürojob hätte… egal was man tut oder nicht tut, die Chance besteht immer das einem was passiert…

Mein Mann hat zwar keinen „gefährlichen“ Job, aber verbringt teilweise sehr viel Zeit auf der Autobahn… am Anfang hat mich das schon auch manchmal gestresst, vor allem dann, wenn ich wieder Sirenen vom Rettungsdienst gehört habe…. Was mir aber half/hilft (überhaupt in Gefahrensituationen) ich mache mir genau 1mal Gedanken darüber, was ich alles organisieren müsste, wenn tatsächlich das schlimmste passieren würde… als z.b. als Szenario: Mann hat sehr schlimmen Unfall, Lebensbedrohlich… Ich stelle mir dann im Kopf vor, was muss ich alles machen/erledigen wenn so ein Anruf kommt: 1. Kinder versorgen (abschirmen, die müssen zuerst noch nicht alles wissen) -wo können die hin, wer nimmt sie sofort und ist auch emphatisch, gefestigt genug ohne gleich in Panik auszubrechen….
2. Wo ist die Patienten Verfügung vom Mann, wer von seiner Familie informiere ich sofort, wen später (er hat einige sehr Dramatische Familienmitglieder die nur Probleme sehen..)
3. wie komme dann ich ins Krankenhaus? …… usw…
Und dann wenn das schlimmste Eintrifft, wie regle ich seine Bankangelegenheiten? Haus? Erbe? Finanziell? Arbeit?….
Ich erlebe also quasi einmal im Kopf das Schlimmste… ich stelle mir das alles so richtig krass vor, gehe vom schlimmsten/extremsten aus… Es hilft mir extrem, da ich fiktiv schon weiss, was ich alles erledigen muss, wie ich reagieren muss, dass alles weiter läuft… wie ich emotional reagiere, kann ich nicht voraussagen, dass kann wohl niemand… aber ich weiss, was ich alles „erledigen“ muss und das zu wissen macht mich sicherer!

Vielleicht hilft dir ja so was auch… einfach mal im Kopf durchgehen, was wäre wenn und was würdest du tun….

Hallo!

Ja, es kann durchaus sein, dass die Schwangerschaft und die Hormone diese Gefühle verstärken.
Rational gesehen: Du bist im Nestbau. Du bekommst Nachwuchs, willst das Nest beschützen und den "Versorger" (völlig egal, wie Eure tatsächliche finanzielle Lage ist) halten.

Ich zum Beispiel hatte unmittelbar nach der Geburt meines ersten Kindes eine Phase, in der ich plötzlich extrem eifersüchtig war. Etwas, das mir sonst eher fremd ist.
Da spielen tiefe Ängste und Bedürfnisse und ja, natürlich auch die Hormone eine Rolle. Die Natur denkt sich da grundsätzlich schon was bei.

Nun sind wir aber keine Tiere. Das heißt, unser Verstand und die Vernunft dürfen gerne irgendwann auch mal wieder die Oberhand gewinnen und die natürlichen Instinkte zwar anerkennen, aber eben nicht herrschen lassen.

Die Wahrheit ist - und da spreche ich aus durchaus bitterer Erfahrung - das man ohne so ziemlich jeden Menschen (über)leben kann, egal, wie tief das Band war, wie traurig man ist, wie furchtbar der Verlust war.
Und wenn Dein Kind da ist wirst Du merken: Es wird ab diesem Moment immer einen Menschen geben, der NOCH wichtiger ist als Dein Partner. Der kleine Mensch, der wirklich erstmal komplett von Dir abhängig ist und für den Du weitermachen würdest, selbst wenn um Dich herum die Welt auseinanderfällt.

Hypothetisch. Denn praktisch gesehen wird es Euch gut gehen, Dein Mann wird immer nach Hause kommen und in einem Jahr streitet Ihr Euch wie jedes andere Paar darüber, wer denn nun aufstehen muss und warum diese oder jene Hausarbeit nun nicht von Dir oder ihm gemacht wurde.

Du schreibst ja, dass Du schon vorher diese Gefühle hattest, also bist Du empfänglich dafür. Vielleicht besprichst Du das mal mit Deiner Frauenärztin oder Hebamme. Oder Du tauscht Dich mit den Parterinnen von Kollegen aus. Vielleicht würden Dir auch ein paar Stunden in einer Beratungsstelle oder einem anderen Gesprächsangebot gut tun.
Wichtig ist, dass Du selbst erkennst, dass Dein Verhalten nicht mehr normale (und bei diesem Beruf sicher berechtigte) Sorge ist, sondern ungesund wird.
Das ist der erste Schritt, um dagegen anzugehen.

Vielleicht hilft es auch, Angelegenheiten zu reden für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle. Gibt es ein anständiges Testament, Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten usw? Als jemand der selbst schwer chronisch krank ist, hat es mir und meiner Familie sehr geholfen, diese Dinge zu regeln. Ich werde nicht so bald sterben. Aber wenn doch, ist zumindest alles geklärt und geregelt und mein Mann hätte nur noch den minimalen Aufwand zu leisten, den man vorher eben nicht abnehmen kann.

Ich wünsche Dir einen guten Weg damit umzugehen und eine schöne, entspannte Restschwangerschaft.

LG

Hey! :)

Herzlichen Glückwunsch erstmal zur Schwangerschaft!

Ich bin mit meinem Mann seit 2,5 Jahren zusammen und wir sind seit fast zwei Wochen frisch verheiratet.

Ich bin in der 29. Woche schwanger und habe auch extrem Angst, dass was passiert. Er arbeitet in einem Betrieb weit unter der Erde und manchmal erzählt er von seiner Arbeit (von Gasausbrüchen) oder in den Nachrichten kam schon mal, dass gesprengt wurde und ein paar Menschen noch untertage waren etc.
Ich muss sagen, er kann mir gar nicht schreiben, wenn er an Arbeit ist! Er hat sein Handy nicht mit. :)
Bin auch jedes mal froh, wenn er nach der Schicht daheim angekommen ist. :)

Ich finde, dass du etwas herunterfahren sollst und entspannen solltest. Der Stress den du dir dadurch machst ist auch nicht so gut für dich und die Schwangerschaft!

Bleib ruhig und versuche nciht so sehr daran zu denken, was passieren kann! :)

Alles Liebe!