Kündigung wegen Eigenbedarf-kennt sich wer aus?

Guten Tag, gestern erhielten wir völlig überraschend die Kündigung für unser Mietshaus, das wir nur seit gut einem Jahr bewohnt haben. Der Vermieter lässt uns zwar eine grßzügige Frist (bis August 2013), aber dennoch bin ich echt wütend, denn ein erneuter Umzug bedeutet ja auch wieder Planung+vor allem kosten.
Wir haben in diesem Haus zB alle Böden erneuert, die Außenanlage verschönert und zudem eine neue Küche angeschafft.

Angeblich will der erwachsene Sohn (Ende 20), der jetzt noch im elternhaus (das ist genau nebenan) in dieses Haus einziehen. Wir haben vor Abschluss des Vertrages mehrfach auf diese Tatsache hingewiesen und klar gestellt, dass wir nur langfristig an einem Mietverhältnis interessiert sind:-[.

Die Kündigung erfolgte nur mit dem Hinweis "Eigenbedarf", die Begründung ist nur mündlich erfolgt.

Mich interessiert, ob ich mit einem Widerspruch Erfolg hätte bzw. Schadenersatz oder Umzugskosten verlangen kann, weil dieser Eigenbedarf ja irgendwie vorherzusehen war...

Ach ja, wir haben 3-jährige Zwillinge, der besagte Sohn ist alleinstehend.

Vielen Dank für Ratschläge!

Gruß Murkel

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Ich sehe das etwas anders. Du hast ein Haus gemietet. Und da kann immer mal ein Grund kommen, warum der Vermieter nun sein Haus selbst nutzen will. Und das ist auch sein gutes Recht. Wenn ihr damit nicht zufrieden seid, dann dürft ihr kein Haus mieten, sondern müsst kaufen. Ich finde es fast dreist, dem Vermieter zu unterstellen, er würde lügen (abgeblich...).

Es ist sein Eigentum, er hat dafür viel Geld bezahlt. Dann darf er damit auch machen, was er will. Und er hat euch eine mehr als ausreichende Frist eingeräumt! Kosten für einen Umzug zu verlangen ist echt dreist. Das ist euer Problem. Auch hier gilt: Selber kaufen schützt vor Umzugskosten. Einziges Gesprächsthema könnte die Renovierung sein, aber da ist es wie in einer Mietwohnung: Ihr habt ohne Zwang auf eigene Kosten verschönert, also könnt ihr nicht im Nachhinein Erstattung verlangen. Ihr könnt aber Fragen, ob er so nett wäre, etwas dafür zu zahlen.

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"Ich sehe das etwas anders. Du hast ein Haus gemietet. Und da kann immer mal ein Grund kommen, warum der Vermieter nun sein Haus selbst nutzen will. Und das ist auch sein gutes Recht."

Über Recht oder Unrecht entscheidet im Streitfall ein Richter...und niemand anderer.

"Ich finde es fast dreist, dem Vermieter zu unterstellen, er würde lügen (abgeblich...)."

Irgendwoher wird diese Vermutung ja kommen. Und sollte es tatsächlich an dem sein, dürfte es für den Vermieter nicht ganz unproblematisch werden, wenn das rauskommt.

"Es ist sein Eigentum, er hat dafür viel Geld bezahlt. Dann darf er damit auch machen, was er will."

So einfach ist das nicht.

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"Dann darf er damit auch machen, was er will."

Was meinst du warum es Mietverträge gibt? Damit u. a. der Vermieter sich an Recht und Gesetz hält und nicht machen kann, was er will.
Und was meinst Du, wieviel vorgeschobene Eigenbedarfskündigungen es schon gegeben hat?

"Und er hat euch eine mehr als ausreichende Frist eingeräumt!"
Er hat aber den Eigenbedarf nicht begründet und damit ist die Kündigung unwirksam.

"Kosten für einen Umzug zu verlangen ist echt dreist."
Warum? Das ist eine Verhandlungssache.

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Hallo!

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte der Vermieter euch ausgenutzt.

Ihr habt richtig Geld und Arbeit investiert, um es euch schön zu machen, und jetzt will er das für sich bzw. seinen Sohn nutzen.

Rechtlich kenne ich mich da leider nicht aus.

Aber ich finde, der erste Weg sollte sein, miteinander zu reden. Oder ist der Vermieter solch ein Drachen?

Wenn ihr ihm erklärt, dass ihr nicht schon wieder einen Umzug bezahlen könnt, euer ganzes Geld in die neuen Böden, Küche, Aussenanlagen gesteckt habt und ihn daran erinnert, dass ihr das Mietverhältnis nur unter der Voraussetzung eingegangen seid, dass ihr länger dort wohnen bleiben könnt?!

Vielleicht findet ihr ja einen Kompromiss / eine Lösung, ohne den juristischen Weg einzuschlagen?!

Alles Gute! #klee

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Danke Dir!

Mein Mann hat ihm ja klar seine Meinung dazu gesagt. Angeblich hätten sie den Sohn davon überzeugen wollen am Elternhaus anzubauen etc. Aber er will ins Haus.

Ich glaube das so nicht. Mein Mann und er sind in einem Verein im Vorstand und da gab es in letzter Zeit Ärger. Ich glaube einfach so will er uns einen reinwürgen.

Ach mensch, ich bin so maßlos wütend. Das Schlimme ist ja, dass wir gerne hier wohnen#heul.

Mal schauen, erkundigen beim Mieterschutzbund oder so werd ich mich in jedem Fall.

Und sonst reiss ich alles wieder raus#hicks

LG Daggi

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Ja, erkundige dich auf jeden Fall!

"Und sonst reiss ich alles wieder raus" - und genau DAS würde ich ihm auch sagen, wenn er nicht bereit ist, euch dafür etwas zu geben! Oft reicht ja schon die "Androhung"... :-p

#winke

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Wenn die Kündigung nur das Wort Eigenbedarf enthält und dazu keine weiteren Ausführungen gemacht wurden, ist die Kündigung null und nichtig.

Entweder Ihr formuliert den Widerspruch selbst oder Ihr nehmt Euch einen Anwalt.

http://www.rae-hoss.de/51015495fd0dabd01/51015496900ea7209/index.htm

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Hallo!

Ich werde es nie verstehen, warum die Menschen so viel Geld und Arbeit in eine Mietwohnung bzw. -Haus reinstecken. Klar soll es schön und gemütlich werden, aber die Böden neu verlegen und eine Einbauküche kaufen würde ich in dem Fall nie machen. Ich möchte den Vermieter nicht in Schutz nehmen, Ihr habt ihm deutlich gesagt, dass Ihr nur auf längere Zeit da bleiben möchtet, aber Ihr wisst nicht, warum sein Sohn jetzt "plötzlich" ausziehen möchte. Vielleicht kann der Vater nichts dafür. So ist das Leben

Es ist zwar sehr stressig für Euch, kein Thema, und Ihr könnt das alles mit einem Anwalt besprechen, aber wenn der Hauseigentümer über sein eigenes Haus verfügen möchte oder muss, gibt es da eigentlich nichts mehr zu klären.

Gruß, Miss Bennett

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Hi,

nein im Großen und Ganzen hast du keinerlei Chance an Schadensersatz zu kommen oder dem Ganzen zu entgehen. Es ist zwar möglich das der Vermieter Formfehler begangen hat aber im Endeffekt bringt euch das nicht viel. Wenn diese "Formfehler" bereinigt werden, ist die Kündigung auch wirksam und bei einer derart langen Kündigungsfrist die er euch da zugesteht könnt ihr auch nichts weiter verzögern. Wendet euch am besten an den Mieterschutzbund und lasst euch beraten.

An eurer Stelle würde ich einfach gemütlich ein neues Heim suchen, denn Zeit habt ihr ja mehr als genug. Vielleicht denkt ihr auch an ein Eigenheim, dann kann euch sowas nie wieder passieren.

"Angeblich will der erwachsene Sohn (Ende 20), der jetzt noch im elternhaus (das ist genau nebenan) in dieses Haus einziehen. "

Was das angeht so würde die Begründung des Vermieters reichen, das sich die Pläne des Sohnes einfach geändert haben und das eben nicht absehbar war um dein Argument zu entkräften.

LG

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Zunächst muss eine Eigenbedarfskündigung im Kündigungsschreiben schriftlich (!) genau begründet werden, damit sie überhaupt wirksam ist. Eine mündliche Begründung ist NICHT ausreichend. Von daher würde ich an eurer Stelle ggf. (noch) keinen Widerspruch einlegen.

Weiters: Es gibt Härtefallgründe, die den Mieter berechtigen, in der gemieteten Immobilie zu bleiben...einer davon wäre eine Schwangerschaft oder der Umstand, dass kein angemessener Ersatzwohnraum zu zumutbaren Bedingungen zu finden ist.

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Vielen Dank für Eure Antworten!

Klar war es in dem Sinne "dumm" von uns hier unser Geld zu investieren (ohne Küche lebt es sich aber schlecht;-).

Dreist find ich mich allerdings nicht, beim Stöbern im Netz hab ich einige Urteile in ähnlichen Fällen gefunden.

Und Zweifel sind begründet.

Aber ich bin natürlich jetzt auch ganz "geladen". Werde mich Montag beim Mieterschutzbund erkundigen und dann sehen wir weiter.

Und: Wir werden tatsächlich jetzt mal einen Kauf/Bau in Erwägung ziehen, damit wir dem in Zukunft aus dem Wege gehen.

Gruß Daggi

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Warum ist eine Küche ein Problem? Die kannst du doch mitnehmen!

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Hallo

Wäre vielleicht das BEste. Was zahlt ihr denn jetzt für das Haus? Im Prinzip, bis auf Reperaturen, müsst ihr dort ja auhc alles zahlen, was man mit eigenem Haus auch zahlt.

Bianca

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Hallo,

bevor Du nun einen Widerspruch schreibst oder anderweitig etwas unternimmst weil die Kündigung nicht Formgerecht ist bedenke bitte:

Der Vermieter hat euch eine extrem lange Kündigungszeit eingeräumt. Ihr habt über ein Jahr Zeit euch was neues zu suchen.

Wäre ich der Vermieter und ihr würdet meine Kündigung anzweifeln dann würde ich euch mit einer erneuten Kündigung die Formgerecht ist- nur das einräumen was euch zusteht an Zeit.

Nein ich bin nicht auf der Seite des Vermieters. Er hat einen Formfehler begangen aber die Zeit die er euch einräumt ist sehr großzügig. Was spricht dagegen die Küche und die Böden mitzunehmen. Ein Mann der nur ein bisschen handwerkliches Geschick hat kann daraus schnell was neues zaubern.
Und auch im Aussenbreich würde ich mitnehmen was mir gehört.

Klar ist umziehen nicht schön. Aber auch uns ist das mit dem Eigenbedarf schon passiert. Auch uns wurde eine lange Zeit eingeräumt. Wir haben mitgenommen was uns gehört und gut ist es.

Überlegt euch ob ihr euch mit dem Widerspruch unter Umständen nicht mehr Steine in den Weg werft als euch lieb ist.

LG Mona

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Danke Dir!

Sicher hat er uns soviel Zeit eingeräumt. Es wäre auch ziemlich unssozial, wenn er mich mit 2 kleinen Kindern in 3 Monaten auf die Strasse setzen würde.

Ihm ist das ganze ja unangenehm, wie ich inzwischen von Bekannten gehört habe. Klar, schließlich hatten wir ausdrücklich gesagt, dass wir nur einziehen wenn es langfristig ist.

Natürlich kann man alles mitnehmen etc., ich bin einfach enttäuscht, dass ich nach einem Jahr schon wieder suchen kann. Und natürlich wollen wir jetzt schnellstmöglich hier raus.

#winke

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Ich würde an deiner Stelle vielleicht erst mal zur Verbraucherzentrale gehen und wenn die sagen, dass ihr einigermaßen Chancen habt einen Anwalt nehmen.

Es ist echt eine Frechheit von eurem Vermieter und ich sehe es auch so, dass ihr angeschmiert wurdet. Klar wusste er vorher, dass sein Sohn zumindest eventuell irgendwann da rein will. Und das hätte er klar sagen müssen.

So einfach aus dem Bauch heraus denke ich ihr müsstet euer investiertes Geld zurückfordern können.

Gab es da irgendwelche Absprachen, dass der Vermieter euch beauftragt hat, die Böden zu erneuern?

Die Küche ist ja klar, dass ihr die nur gegen Bezahlung da lasst und sie ihm nicht schenkt, oder sie eben wieder mitnehmt.

LG marudia

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Danke Dir!

Nein nein, die Sachen haben wir von uns auch gemacht, ist ja auch ok gewesen.

Ich möchte nur gerne auf Dinge wie Tapete abreissen etc. beim Auszug verzichten können, quasi so als Ausgleich#schein
Auch wenn er mir eine großzügige Kündigungsfrist einräumt, wir müssen in 3 Jahren direkt nochmal umziehen udn das war genau das was wir nicht wollten und mindestens 5x besprochen hatten.

Wer weiss, die lange Frist passt sicher auch besser ins Konzept des Sohnes. Außerdem wird ihm klar sein, dass wir jetzt so schnell wie möglich hier raus wollen.

Schenken tu ich sicher nix...

Bin halt echt enttäsucht, das kam jetzt wirklich wie aus heiterem Himmel#wolke

#winke

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Wir wohnen in einer Wohnung mit Eigentümer also keine Ag oder sowas dazwischen und wir könnten auch gekündigt werden wegen Eigenbedarf.

Wichtig ist das die entgültige Kündigung schriftlich! kommt. Wer sagt den das die nicht jetzt in den nächsten Tagen kommt??? Ich finde es nur Fair vom Eigentümer es persöhnlich schon mal zu sagen.

Und ganz ehrlich? Er gibt euch über ein Jahr zeit und ihr regt euch auf? Hallo ihr habt genug zeit was zu suchen! Die meisten bekommen nur die Pflichtzei also maximal nen halbes Jahr! Ich denke wenn ihr euch beruhigt habt und ganz in ruhe mit dem Eigentümer sprecht wegen dem Geld was ihr rein gesteckt hat vielleicht kommt er euch da entgegen? Ihr überstürzt gerade sachen die ihr nicht mal in ruhe versucht habt zu klären! So kommt es mir zumindest vor.

Was ich mich frage ist? Habt ihr in eurem Vertrag irgendwas stehen das ihr das Haus nur Mietet wenn es definitiv längerfristig ist? Denn sowas kann man gerade bei Häusern rein nehmen.

Was ich euch auch noch ans Herz legen möchte ist, bedenkt das er euch von sich aus sooooooooooooo viel zeit gegeben hat! Wenn ihr jetzt Hals über Kopf irgendwas einfordert kann es euch passieren das der Anwalt des Eigentümers euch ganz schnell nur noch ein halbes Jahr maximal zeit gibt. Das Risiko würde ich wirklich nur ein gehen wenn der Eigentümer so gar nicht mit sich reden lässt.

Klar ihr könnt euch alle Infos schon mal zusammen sammeln. Aber ich rate euch nehmt euch ein zwei tage und dann formuliert gegen über eurem Vermieter was ihr möchten in bezug auf die Renovierung! Ob ihr das persöhnlich (was ich erhlich gesagt freundlicher finde nach dem er auch persöhnlich kam) macht oder ob ihr einen Brief aufsetzt das ist euer Bier!

Aber ich erinnere nur gerne daran das Ihr im falle das Anwälte eingeschaltet werden (müssen) weniger zeit zum suchen bekommt.