Kann Baby immer noch nirgends mithin nehmen

Hallo miteinander,

Es macht mich einfach traurig. Ich habe bestimmt schon 2 Threads zu diesem Thema verfasst und da immer noch keine Besserung in Sicht ist, gibt es einen dritten. Wahrscheinlich ein Silopo, aber da kein Platz mehr in der Überschrift ist, merkt ihr es erst beim Lesen :p

Wir können unser Baby nirgends mithin nehmen. Er ist jetzt 9,5 Monate und alles, was nicht bei uns zu Hause oder Oma und Opa stattfindet (und selbst nur dort, wenn kein Besuch da ist), wird ihm zu viel.

Selbst wenn zu uns nach Hause Besuch kommt, kann es passieren, dass es völlig eskaliert. Mein Mann hat Besuche schon damit verbracht, ihn in der Tragehilfe spazieren zu tragen, da er sich zu Hause selbst im ruhigen, abgedunkelten Schlafzimmer nicht beruhigen ließ.

Treffen mit anderen Müttern und deren Babys - chancenlos. Andere Leute besuchen... Glückssache. Das einzige, was meist auswärts geht, ist mit ihm durch unsere Stadt in der Tragehilfe laufen.

Es macht mich so traurig, da es mich auch isoliert. Klar nimmt mein Mann mir den Kleinen ab, dass ich mich mit Freunden treffen kann. Da er viel und im Schichtdienst arbeitet, ist das auch nicht immer möglich.

Ich frage mich, wann das endlich besser wird. Ich will auch mit anderen Muttis und deren Babys einen Kaffee trinken, ich will auch gerne anderen Leuten zeigen, was für einen tollen Schatz habe, ich will auch trotz Baby wieder am normalen Leben teilnehmen.

Wir waren schon mehrfach beim Osteopathen. Er ist auch ansonsten völlig gesund und sowohl motorisch als auch kognitiv überaus fit.

Wir haben ihn nie vor dem Leben da draußen fern gehalten, aber wir zwingen ihn auch nicht in irgendwelche Situationen. Natürlich habe ich akzeptiert, dass er nun einmal so ist und mich total auf seine Bedürfnisse eingestellt. Trotzdem muss das doch irgendwann einmal besser werden.

Ich rede auch nicht davon, ihn zu Großveranstaltungen mitzuschleppen oder mit ihm durch Shoppingcenter zu schlendern.

Sicherlich werden auch einige sagen, dass ich selbst dran Schuld bin und dass er nun einmal durch solche Situationen durch muss. Das ist aber nicht meine Einstellung, ihn in Situationen zu zwingen oder ihn bis zu Erstickungsanfällen schreien zu lassen. Dann nehme ich mich selbst lieber noch ein Weilchen zurück!

Irgendwie ist dieses erste Babyjahr das schönste und schlimmste zugleich, was mir bisher passiert ist :(

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Ich kann dir leider absolut nicht helfen aber ich kann mir vorstellen wie schwierig das für dich sein muss und wie einsam. Das tut mir echt leid. Ich glaube ich würde mich genauso verhalten und dem Kind nichts auferzwingen, was für ihn offensichtlich sehr traumatisch ist. Hast du es mal bei der U-Untersuchung beim Kinderarzt angesprochen? #herzlich

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Danke für deine Antwort. Wir haben es tatsächlich schon angesprochen und der Kinderarzt hat einen sehr guten Allgeimeindruck von ihm (etwas leicht, aber das hat ja nichts mit seinem Sozialverhalten zu tun ;)) und meint, dass es eben sehr sensible, ängstliche Kinder gibt. Das einzige, was hilft, ist die Zeit. Und so warte ich ;)

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Das tut mir wirklich leid für dich. Es gibt die Theorie, das manche Kinder hochsensibel sind, weil ihr Nervensystem empfindlicher reagiert und leichter erregbar ist. Das mag jetzt eine schwere Zeit für dich sein und auch später zu Schwierigkeiten führen, aber dafür haben diese Kinder eine überdurchschnittliche Begabung im sozialen und emotionalen Bereich. Und im Gegesatz zu Autisten sind die Kinder besonders gut darin, das Verhalten anderer Menschen zu interpretieren. Begabungen können manchmal anstrengend sein, aber irgendwann werden sich die Vorteile zeigen.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe auch schon immer mal wieder in diese Richtung gedacht - übrigens auch Richtung Autismus. Aber bisher sortiert er seine Stapelbecher noch nicht nach Farben ;) Nein, ich finde ihn in vertrauter Umgebung auch sehr zugewandt und er zeigte schon früh ein ganz tolles Maß an Interaktionsfähigkeit.

Ich tröste mich auch immer wieder damit, dass er einfach ein ganz toller, feinfühliger Junge ist. Ich weiß ja auch, dass es nicht für immer und ewig so bleiben wird. Nur nach dem heutigen Rückschlag musste ich es einfach mal wieder runterschreiben :)

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Hallo...

Habe auch so eine ängstliche Maus hier.
Sie ist inzwischen 10 Monate alt und aus irgendeinem Grund ist es plötzlich total okay für sie und sie brüllt nicht mehr alles und jeden der fremd ist zusammen.
Das ist allerdings auch erst seit ca 3 Wochen so und kam von jetzt auf gleich: in der wöchentlichen Krabbelgruppe ging sie plötzlich von allein(!) auf andere Kinder und Eltern zu! Einfach so. Mir lief ernsthaft eine Träne vor Glück und erst da habe ich realisiert, wie sehr mich ihre Angst mitgenommen hat.
Ich habe nie etwas gemieden, sie aber immer getröstet oder im Zweifel die Situation verlassen.
Wenn ich auf einen Kaffee eingeladen wurde, bin ich hin und hatte sie teilweise 3 Std auf dem Schoß, weil sie so ängstlich war. Wenn sie zu sehr weinte ging ich nach Hause und da war meist alles wieder gut. Ich bin wirklich eine der Mütter die sagen "da muss sie durch" ABER wie gesagt: wenn ich merkte es eskaliert war Schluss.
Du darfst dich nicht isolieren... auch bei deinem Kind platzt der Knoten irgendwann. Nur kann das nicht gehen, wenn du ihn aus diesen Situationen fernhälst. Versuche so gut es geht gelassen zu bleiben und normal weiter zu machen und sage dir bei jedem Mal, wo ihr jemanden besuchen fahrt:"Dieses Mal ist es vielleicht schon besser. Wenn nicht, macht das nichts. Dann beim nächsten Mal." Aber versuche wirklich positiv zu sein. Sage deinem Schatz wo ihr hinfahrt wenn du ihn anziehst und dass du dich schon sehr freust und dass er sicherich Spaß haben wird.
Sage auch deiner Freundin, dass ihr das Besuchen "üben" müsst und dass sie sich eventuell darauf einstellt dass ihr früh fahren müsst. Das habe ich bei meinen Mädels zumindest so gemacht und es hat mir unheimlich den Druck genommen.
Eines Tages klappt das dann auch bei euch besser. Ganz, ganz sicher!!!

Ich drück dich! Wenn du hier wohnen würdest, würd ichs mit euch üben ;)

Alles Liebe!!!

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Vielen Dank für deine lieben Worte.

Ich probiere es sogar wöchentlich und treffe mich mit anderen Mamas reihum zu Hause. Meist bin ich nur 20-30 Minuten da, halte auch Mal Situationen mit ihm aus. Aber das Schreien ist so ganz anders, als das "übliche" Weinen.

Dass sich meine Stimmung auf ihn überträgt, weiß ich natürlich auch und bestimmt lief es auch das ein oder andere Mal deswegen nicht so rosig. Mittlerweile bin ich routinierter und bleibt ruhig und positiv. Er wird für jedes Treffen - egal wie sehr es eskalierte - gelobt :)

Auf dem Schoß behalten geht leider nicht. Sein Bewegungsdrang ist riesig - auch in unangenehmen Situationen will er zumindest neben mir stehen.

Ich denke auch, dass es einfach irgendwann klick machen wird. Er ist so ein toller Junge. Ich würde mich echt für ihn freuen, wenn er bald Spaß an solchen Treffen hat. ich merke ja, dass ihn theoretisch das fremde Spielzeug sehr reizt ;)

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ich hatte auch so ein sehr reizoffenes Baby. Als Baby hat es nur geschrieen , als Kleinkind Horror alles war zu viel einmal kurz in die Stadt nach wenigen Minuten lag mein Kind auf dem Boden und hat 2-3 Stunden nur gebrüllt tuen außer flüchten konnte man nicht mit 4-5 Jahren wurde es langsam besser und nur noch Sachen wie eine Einladung zu einem Kindergeburtstag nachhaltig schwierig . Heute ist es ein tolles pflegeleichtes Kind

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Ui, jetzt machst du mir ein wenig Angst ;)

Wie hat das dann bei euch mit Krippe bzw Kita geklappt? Darüber mache ich mir mittlerweile auch schwer Gedanken

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Fühl dich gedrückt.

Kannst du denn in seinem beisein telefonieren? Das ist zwar nur ein schwacher Ausgleich, aber wenigstens etwas sozialkontakt für dich, wenn dein Mann nicht kann.

Finde ich übrigens sehr klasse, dass du hier Zeit bekommst und dir auch nimmst. Das ist wichtig.

Alles gute

Morqua mit Prinzessin 10 Monate

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Danke :)

Telefonieren geht einen kurzen Moment, dann wird es ihm zu langweilig, meine Aufmerksamkeit zu teilen. Aber an sich mag er es, wenn ich mit Oma und Opa telefoniere. Nur nicht zu lange ;)

Momentan tippe ich natürlich viel im Handy mit Freunden. Ist natürlich auch nicht so prickelnd, die Mutter oft mit dem Ding in der Hand zu sehen, aber eine sozial deprivierte Mama ist bestimmt auch doof ;)

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Wie verhält er sich in Alltagssituationen, wie einkaufen gehen?

Macht er auch Theater, wenn du mit jemandem zusammen spazieren gehst mit dem Kinderwagen? Wie reagiert er überhaupt auf andere Kinder?

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In der Tragehilfe ist einkaufen kein Problem. Ansonsten ist es oft tagesformabhängig.

Kinderwagen geht leider gar nicht. Da ist das Geschrei gewaltig, sodass er momentan nur noch getragen wird. Das ist auch so ein Knackpunkt, da ich ihn selbst nicht mehr tragen kann. Ich versuche oft, mit ihm ein Stück im Kinderwagen zu fahren, aber letztes Mal kamen beim Reinsetzen schon 2 Nachbarn heraus und fragten, ob was passiert sei. Früher nutze ich immer Schlafphasen, aber mittlerweile schläft er im Kinderwagen nicht mehr ein und mehr als einmal habe ich ein völlig aufgelöstes Baby nach Hause getragen und den Wagen geschoben.

Andere Babys gehen gar nicht. Sie müssen nicht Mal schreien, sondern Mal kurz lachen oder quietschen und es ist vorbei. Ältere Kinder sind hingegen kein Problem. Neulich "spielte" er mit der 2-jährigen Tochter einer Freundin.

Er ist ein Baby für Liebhaber :)

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Ja das kenne ich zu gut, Spatzi mag auch keine anderen Babys. Er beginnt mit dem weinen an wenn er Baby Geräusche hört, habe ihm ein Video mit ihm selbst drauf vorgespielt, fand er gar nicht gut :D er darf laut sein aber wehe jemand anderes ist laut!

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Huhu,
Ich kann dich sehr gut verstehen, mir ging es ähnlich. Mein Spatz ist 8 Monate alt und allmählich wird es besser. Ich habe eine krabbel Gruppe versucht als Zwerg 6 Monate alt war, das Ergebnis war er schrie wie am Spieß und andere Mamas haben mich urteilend angeschaut, also haben wir es gelassen. An baby Kurse ist gar nicht zu denken! Besuch bei uns oder wir zu Besuch - Spatzi schrie. Einmal musste ich so einen Besuch abbrechen, er weinte so Doll und hat geschluchzt, er tat mir so leid, seitdem wurden wir von dieser bekannten nicht mehr eingeladen - sie war geschockt. Habe es immer mal wieder versucht und mittlerweile gelernt ihn zu beruhigen! Im ersten Moment wenn wir wo reingehen, heult er erstmal aber ich schaffe es ihm zu vermitteln dass alles gut ist, ich lächle viel, spreche ihm Mut zu, halte ihn auf dem Arm und rede mit einer aufmunternden Stimme mit ihm - dann schaut er sich um und wird ruhiger und mutiger. Ich habe dann angefangen in Cafés, zB beim Bäcker, allein rein zu gehen und mir was kleines für zwischendurch geholt, erst nur 5 Minuten geblieben, dann 10, dann 20, dann war ich mutig genug mich mit jemand anderem in einem Café zu verabreden, hat letztens sehr gut geklappt nach anfänglichem weinen. Immer dabei ist der Schnuller, was zum knabbern und Lieblings Spielzeug. Es wird immer besser, auch bei dir, wirst sehen! Macht kleine Schritte und freut euch über Kleine Erfolge! Alles gute!

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Danke für deine Erfahrung. Es tut doch gut zu lesen, dass man nicht die einzige ist, die kein kleines Sonnenschein-Baby hat (Zuhause ist er natürlich ein kleiner Sonnenschein und super gut drauf ;)).

Ich bleibe auf jeden Fall dran und versuche es weiter. Bald sind wir zum Brunchen in ein Café mit Spielecke eingeladen - mal schauen, ob das klappt.

Wenn ich nur wüsste, woran es genau liegt. Wir hatten durchaus schon Babytreffen und Besuche, da war alles in Ordnung. Aber das ist leider die absolute Ausnahme.

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Kannst du vielleicht schon mal allein mit ihm zB. an einem ruhigen Vormittag in dieses Café gehen und du trinkst was und er schaut sich schon mal die Location/das Spielzeug an, dann ist es zum Brunchen nicht ganz so neu?!?

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Mein Sohn war genauso. Es wurde besser als er sprechen konnte. Sein erstes Wort war "nachhause" und das ist kein Witz.

Er ist jetzt 5 und so langsam kann man sich mal was größeres vornehmen, aber er will wirklich trotzdem noch ziemlich oft "nachhause" wenn wir irgendwo fremd sind ..... was er auch ganz deutlich kommuniziert.....und ist dort einfach am glücklichsten. Viel Ausdauer am fremden Orten hat er zumindest bis heute nicht.

Ich war oft verzweifelt, aber wenn ich mir jetzt meinen Sohn anschaue, wie er sich entwickelt hat dann hat sich das durchhalten gelohnt :-D

Du siehst ich kann Dir nicht so viel Hoffnung machen dass es sich schnell ändert, aber es gibt noch mehr Kinder die so sind.

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Hallo....

Mein Kleiner ist auch ähnlich. Er ist 10 Monate alt. Wobei ich ihn nicht als hochsensibel einstufen würde.
Er will einfach nur seine Ruhe haben und fühlt sich am sichersten in seinem gewohnten Umfeld mit seinem gewohnten Tagesablauf. Das war von Anfang an auch so. Habe mich dem angepasst...Ohne mich abgeschottet zu fühlen ;-)
Finde es sogar gut das er das so braucht.

Und wenn ich mich drauf einstelle ist er sehr ruhig und ausgeglichen. Schläft zum Beispiel auch noch sehr viel (17 bis 18 Std. Am Tag).

Kann dadurch zum Beispiel auch nirgends groß hin oder nur wo er dann auch schlafen kann. ;-)

Mit Gleichaltrigen spielen ist ihm auch zu viel. Nur mit gewissem Sicherheitsabstand und nach Möglichkeit ohne laute Töne ( hmmm)

Lg